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Megasus Erfahrungen

Astrid und Sissy Teil 1

Astrid hat uns bei unserer Kickstarter Kampagne unterstützt und Megasus Horserunners für ihre Sissy vorbestellt. Seit August ist sie als eine der allerersten externen Testerinnen im Einsatz und eines können wir euch verraten: Die beiden treiben’s gerne bunt. Mit Megasus ins Bällebad oder auf eine kleine Spritztour mit Inline Skates? Kein Problem für das eingespielte Duo.

Unsere Vorgeschichte.

Sissy ist jetzt 22 Jahre alt und schon seit 16 Jahren an meiner Seite. Im Alter von ca. 9 Jahren hatte sie eine ganz schlimme und akute Hufrehe. Der Tierarzt sprach schon vom Einschläfern und wir dachten: „Jetzt ist alles vorbei!”

Ich war am Boden zerstört, habe aber nicht aufgehört für sie zu kämpfen und mir auch andere Meinungen eingeholt.“ Mit ganz viel Disziplin und guter Pflege haben wir es geschafft. In dieser Zeit war ich rundum die Uhr im Stall und habe sie gepflegt.

Sissy hat sich in den Jahren danach gut von Ihrer Rehe erholt. Die Themen korrekte Hufbearbeitung, disziplinierte und genau abgestimmte Fütterung und der richtige Hufschutz blieben aber für uns weiterhin von enormer Bedeutung.

Nach ihrer akuten Rehe hatten wir nie wieder einen derart schlimmen Reheschub wie damals. Die Folgen der Rehe, wie das abgesenkte Hufbein und den Rehehuf, konnten wir durch die richtige Hufpflege wieder ganz gut in den Griff bekommen. Hier sind wir seit jeher auf besonders liebe, hilfsbereite und vor allem kompetente Menschen gestoßen, die das möglich gemacht haben. Sissy hat über die Jahre sehr gut abgenommen, aber schleichende und kleinere Schübe und Hufprobleme blieben trotz bestmöglicher Haltung, Fütterung und Hufpflege nicht aus.

Unsere Herausforderungen der Gegenwart.

Seit ca. 5 Jahren steht Sissy im Offenstall und fühlt sich dort pudelwohl. Besonders im Herbst und Frühjahr wird ihr Huf allerdings platt und sie leidet an zu wenig Sohlenmaterial. Wenn zu wenig Sohle da ist, kann ich Sissy keinesfalls ohne Hufschutz laufen lassen. Die akute Belastungsrehe wäre da vorprogrammiert. Sissy gehört für uns zur Familie, daher hab ich auch nie aufgehört für sie zu kämpfen, ihr möglichst bequeme Hufbedingungen zu schaffen und habe immer nach alternativen Lösungen für sie gesucht. Also habe ich in den letzten Jahren alles an alternativen Hufschutz ausprobiert, was der Markt so hergab. Außerdem war gerade beim Ausreiten das Thema „Fühligkeit“ immer wieder ein Problem. Bei einem Pferd mit Rehevergangenheit sollte man zum einen laufend die Hufstellung korrigieren, auf das Gewichtsmanagement achten (Fütterung) und zum anderen auf den richtigen Hufschutz achten. Diese Kombination war seit jeher eine Herausforderung für uns.

Besonders in den letzten Jahren habe ich mich sehr viel mit dem Thema Barhuf auseinander gesetzt und auch selbst einen Hufkurs gemacht, denn mir war es wichtig, dass ich Sissy zusätzlich zur professionellen Hufpflege auch selbst unterstützen kann und sie fortlaufend korrigiert wird.

Wir haben wirklich Vieles ausprobiert.

Eisen waren für mich keine Alternative und boten mir nicht das, was ich mir von einem Hufschutz erwarte. Diese Lösung war mir zu unbeweglich, zu starr, abgesehen davon, dass wir ja immer wieder mit zu wenig Material kämpfen und Hufeisen immer auch mit Nägeln verbunden sind, hat Sissy in ihrem fortgeschrittenen Alter auch eine leichte Arthrose im Hufgelenk. Also habe ich in den letzten Jahren Hufschuhe zum Reiten verwendet. Mit dem Offenstall wurde der Wunsch nach einer zumindest übergangsweisen Dauerlösung aber immer größer. Vor allem im Frühling und im Herbst, habe ich immer wieder versucht, Sissy mit Hufschuhe 24 Stunden laufen zu lassen. Jeder Schuh hat nach spätestens einer Woche entweder am Kronrand oder am Ballen gerieben. Ich habe alles ausprobiert, aber nichts davon war eine zufriedenstellende Dauerlösung. Zudem kam die Herausforderung, dass im Winter der gefrorene Boden einfach zu hart war für Sissy.

Als ich das erste Mal von den Megasus Horserunners gehört habe, habe ich sie gleich auf Kickstarter vorbestellt, weil mich das System und die Kombination aus Hufschutz und Flexibilität total ansprach. Eigentlich war es genau das, was ich mir als Pferdefreundin in den letzten Jahren gewünscht habe. Hier vereinen sich für mich die für uns so wichtigen Vorteile: Erstens ist es für mich ein Hufschutz, der nicht reibt und meinem Pferd ausreichend Schutz durch eine dicke, aber trotzdem elastische Sohle bietet – und den Sissy nicht nur beim Reiten, sondern auch im Offenstall ohne Probleme tragen kann. Zweitens bietet es uns eine flexible Variante, die man auch  wieder runter geben kann, um die Hufe zurecht zu feilen und zu korrigieren. Sissy neigt nämlich unter anderem zu hohen Trachten. Wird sie hier nicht regelmäßig korrigiert, steht sie einfach unbequem und es fällt ihr schwerer, sich zu bewegen.

Besonders in diesem Jahr war Sissys Sohle so dünn, dass sie sich sich auf hartem Boden kaum fortbewegen wollte. Sogar beim Hufe heben, mussten wir ihr eine weiche Matte unter die Hufe legen – erst dann gab sie von sich aus die Hufe. Das Röntgen bestätigte die schon von außen sichtbare dünne Sohle. In dieser Zeit haben wir Sandra kennengelernt, die selbstständige Barhufpflegerin und Mitglied der Megasus Task Force ist und uns in dieser schweren Situation geholfen hat. Da sie mit ihrem Pferd Messi im selben Stall steht und hautnah miterlebte, dass Sissy nicht mehr laufen wollte, unterstützte sie uns wirklich, wo sie nur konnte – und montierte uns schlussendlich auch die Megasus.

Unsere Erfahrungen mit Megasus.

Wir testen die Horserunners nun seit Ende August und sind super zufrieden damit. Vor allem sind wir unendlich dankbar für diese Chance und wirklich heilfroh, dass wir die Megasus Horserunners testen dürfen. Vom ersten Moment an, als wir die Megasus montiert haben, ging Sissy deutlich besser, hob die Hufe wieder von selbst zum Auskratzen an und zeigte wieder mehr Bewegungsfreude. Sissys Gangbild hat sich mit der Montage der Megasus positiv verändert. Sie tritt leichter unter und zeigt mehr Bewegungsfreude. Ihre Hufe schränken sie endlich nicht mehr ein. Die Megasus geben ihr und ihren Hufen den Freiraum, den sie braucht. Sie drücken nicht, schützen ihre Hufe vor hartem Boden und spitzen Steinen und ermöglichen ein gesundes Nachwachsen. Die Sohle konnte sich in den letzten Monaten sehr gut erholen und nachbilden. Mit den Megasus läuft sie jetzt sogar freiwillig über Schotter. Schon eine Woche nach der Montage, als wir mit den neuen „Turnschuhen“ ausreiten waren, hab ich nicht schlecht gestaunt, als sie von selbst über den Schotter galoppieren wollte. Das war für sie immer ein No-go – auch mit Hufschuhen. Bestimmte Schotterwege waren für sie geistig als schmerzhaft verankert, die Megasus haben ihr bzw. eigentlich uns beiden geholfen, dies nach und nach zu vergessen.

Der Test – Unsere Abenteuer & Testbedingungen.

Sissy ist mein absolutes Herzenspferd und macht jeden Blödsinn mit – dies bewies sie auch in diesem Test. Wir beide sind seit jeher richtige Abenteuergefährten und erleben sehr viel gemeinsam. Daher haben auch die Megasus Horserunners in unserem Test sehr viel erlebt, denn wir schrecken vor keinem Abenteuer zurück. Die Horserunners sind für uns eine leichte und flexible Lösung und wurden von uns in den letzen Monaten auf Herz und Nieren getestet.

Wir haben den Megasus dabei ganz und gar nicht geschont, waren viel im Gelände unterwegs, sind über Schotter, Asphalt, durch Bäche, Wälder und Matsch gestreift. Zusätzlich haben wir sehr viel in der Bahn gearbeitet, haben Zirkuslektionen einstudiert, sind über kleine Baumstämme gesprungen, haben longiert, Reitstunden genommen und frei gearbeitet. Auch auf ein paar Halbtagesritte mit schönen Galopp-Passagen durch Wiesen und Wälder hat uns der Megasus begleitet. Und da wir immer eine neue Herausforderung suchen, haben wir auch das Fahren vom Boden aus gelernt und Sissy zieht mich jetzt sogar mit den Inline Skates über den Schotterweg. So bereiten wir uns auf den Winter vor, denn im Winter, möchte ich mich das erste Mal im Ski Jöring mit ihr versuchen. Während wir auf den Schnee warten, fällt uns aber bestimmt wieder was Neues ein.

Auch bei einem Trainingstag außerhalb von unserem Stall mit einem kreativen Agility- und Gelassenheits-Parcours waren wir gut beschuht und Sissy konnte entspannt und ohne Sorgen die Hindernisse mit unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten passieren. Wir konnten uns dabei voll und ganz auf das Training konzentrieren – ohne uns Gedanken darüber zu machen, ob Sissy Schmerzen haben könnte.

Die Megasus Horserunners waren bei Wind, Wetter, Hitze, strahlendem Sonnenschein, Regen und Kälte mit uns unterwegs.

Der Test – Montage & Material.

Ich habe die Megasus in der Größe 130 getestet und er wurde genau und individuell auf ihre Sohlenform zugeschnitten. Auch die Clips haben sich bei der Montage genau an ihren Huf angeschmiegt. In der ersten Testwoche haben wir Hufglocken über die Horserunners gegeben aus Angst, dass wir sie verlieren könnten. Aber nach einer Woche zeigte sich, dass dies völlig unnötig war und wir definitiv keine Hufglocken brauchen. Die Megasus haben bisher all unseren Tests stand gehalten und das Vertrauen in diese Entwicklung ist für uns von Ritt zu Ritt gewachsen.

Pro Monat haben wir mit den Megasus im Training ca. 100 Kilometer zurückgelegt – darunter waren kurze Trainingseinheiten bis zu 5 km und längere Einheiten von 8 bis 13 km. Zusätzlich bewegt sich Sissy täglich und bei jedem Wetter im Offenstall. Der Megasus wurde im August montiert und ist jetzt Mitte November noch immer voll funktionsfähig, ohne jegliche Mängel oder ungünstige Abrieb-Erscheinungen, lediglich vorne Richtung Zehe ist er vom Abrollen schon leicht abgelaufen, was bei diesem Dauereinsatz für mich einen minimalen und nachvollziehbaren Abrieb darstellt. Weiters positiv aufgefallen ist mir, dass der Megasus vorne an der Zehe völlig frei ist, da er nur seitlich fixiert wird. Sie kann damit richtig gut abrollen und ihre Zehe ist schön frei. Das ist für meine Sissy ganz wichtig – sowie auch, dass die Sohle unten völlig geschlossen ist, keine Steine durchkommen und ihre gesamte Sohle geschützt ist. Die liebe Sandra hat uns in den ersten Wochen sogar die Sohle mit einem extra Polstermaterial gefüllt – auch das war möglich und hat Sissy sichtlich gut getan. In den Wochen darauf ging sie bereits ohne Zusatz-Polsterung. Toll finde ich auch, dass man den Innenteil der Sohle bei Bedarf auch raus geben kann und man damit wieder eine flexible Lösung geboten bekommt. Denn: Nicht jedes Pferd hat die selben Bedürfnisse und genau darum geht es doch, dass der Hufschutz sich dem Pferd anpasst und nicht umgekehrt.

Mehr über Astrid und ihre Sissy: www.haflinger-austria.at

The End of The Iron Age